Umfassende Testungen der Belegschaft, eine differenzierte Ursachenforschung und eine Reihe von Schutzmaßnahmen: FRONERI setzt nach dem Corona-Ausbruch am Standort Osnabrück an verschiedenen Stellen an, um die Situation zu klären.
Eine entscheidende Stellschraube sind valide Testergebnisse und eine möglichst lückenlose Rückverfolgung. In enger Zusammenarbeit mit den Johannitern und im Austausch mit den Behörden wie dem Gesundheitsamt Osnabrück und dem Klinikum Osnabrück konnte mittlerweile ein Großteil der FRONERI-Belegschaft auf das Covid-19-Virus getestet werden. Insgesamt hatten 670 MitarbeiterInnen seit dem 25. Januar Zutritt zum Werksgelände. Zum aktuellen Zeitpunkt wurden insgesamt 210 MitarbeiterInnen positiv getestet, darunter auch Fälle der britischen Virus-Mutation. Insgesamt 398 MitarbeiterInnen hatten eine negatives Testergebnis.
Erste wichtige Schutzmaßnahmen hat FRONERI bereits eingeleitet. So befinden sich alle 670 MitarbeiterInnen, die seit dem 25. Januar Zutritt zum Werksgelände hatten in Quarantäne – darunter auch die Geschäftsführung. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Osnabrück hat sich FRONERI zudem für eine vorübergehende Standortschließung entschlossen. Der gesamte Standort bleibt noch bis mindestens zum 26. Februar geschlossen, die Produktion ruht. Darüber hinaus werden am Mittwoch alle MitarbeiterInnen noch einmal getestet.
Jetzt gehe es um eine differenzierte Ursachenforschung, so Geschäftsführer Dr. Gotthard Kirchner. Hierfür habe man mit dem Gesundheitsamt Osnabrück, Experten der Stadt und der Betriebsärztin ein Gremium eingerichtet.
Eine erste Erkenntnis: Ein Zusammenhang mit der Zentrale des Unternehmens in Großbritannien kann derzeit nicht festgestellt werden. Bereits seit Monaten hatte es zwischen den beiden Standorten keine Dienstreisen gegeben.
Bereits seit März 2020 hatte FRONERI in enger Abstimmung mit der Betriebsärztin, dem Klinikum Osnabrück, dem Arbeitssicherheitszentrum und weiteren Behörden ein umfassendes Hygienekonzept installiert, welches kontinuierlich an die aktuellen Standards angepasst wurde. So galt zum Beispiel Abteilungsübergreifend grundsätzlich eine Abstandspflicht von 2 Metern und eine allgemeine Maskenpflicht. Abstände zwischen Arbeitsbereichen wurden vergrößert, die Belüftung optimiert, Arbeitsprozesse angepasst (um Menschengruppen zu vermeiden) und FFP2-Masken zu Verfügung gestellt. Seit Frühjahr 2020 befinden sich darüber hinaus mehr als 50 Prozent der MitarbeiterInnen im Homeoffice. Wie es dennoch zur Übertragung kommen konnte, soll die Ursachenforschung mit den Fachleuten klären. FRONERI setze dabei auf volle Transparenz und Kooperation, wie Dr. Gotthard Kirchner unterstreicht.
Für VerbraucherInnen bestehe keine Gesundheitsgefahr. Sowohl das Bundesinstitut für Risikobewertung als auch die EFSA und die WHO weisen in wissenschaftlichen Stellungnahmen und FAQs darauf hin, dass das Virus grundsätzlich über Tröpfchen in der Luft übertragen wird. Es gibt nach wie vor keine Indizien dafür, dass das Virus über kontaminierte Lebensmittel(-verpackungen) übertragen werden kann.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gibt unter "Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?" detailliert Auskunft über Covid-19-Übertragungswege und aktualisiert kontinuierlich diesen Fragen-Antworten-Katalog.
www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaende_uebertragen_werden_-244062.html
Mit den erkrankten MitarbeiterInnen steht FRONERI nach Kirchners Worten in Kontakt: „Wir wünschen den Kolleginnen und Kollegen eine rasche Genesung und einen ganz milden Verlauf der Krankheit.“ Die Belegschaft habe großartig reagiert und die für alle schwierige Situation in großer Solidarität gemeistert. Die Kundinnen und Kunden seien über den Produktionsausfall und dessen Hintergründe ebenfalls informiert worden.
Zur aktuellen Corona-Lage
17 . 02 . 21